Last Updated: 8. September 2023Schlagwörter: ,

Für So viel Meer unterwegs war

Die Ostsee rund um das lebendige Ostseebad Kühlungsborn eignet sich nicht nur zum Baden, besonders im idyllischen Hinterland lässt es sich hervorragend wandern und Rad fahren. Der abwechslungsreiche Möwenweg führt auf 15 Kilometern von Kühlungsborn durch das idyllische Dorf Wittenbeck in die bewaldete Kühlung und durch den Stadtwald zurück zur Ostsee. Eine wunderschöne Rundwanderung für alle, die dem Trubel am Strand entkommen und mehr von der malerischen Umgebung entdecken möchten.

Start an der Ostsee in Kühlungsborn

An einem schönen Sommertag starten wir motiviert auf den Möwenweg. Der Ausgangspunkt der Wanderung ist leicht gefunden, denn er liegt direkt an der Touristeninformation, dem Haus des Gastes, in Kühlungsborn. Ab hier geht es immer dem Symbol mit der weißen Möwe nach. Wir beschließen allerdings, dem Weg in die entgegengesetzte Richtung zu folgen. So wandern wir morgens, wenn es noch nicht so voll ist, an der Promenade entlang, während uns mittags die Kühlung und der Stadtwald Schatten spenden.

Am Meer entlang zur Seebrücke

Grenzturm Kühlungsborn

Das Ostsee-Grenzturm Museum ist hier untergebracht.

Vom Haus des Gastes an der Ostseeallee sind es nur ein paar Schritte bis zur Strandpromenade. Mit Blick auf die blaue Ostsee und die bunten Strandkörbe wandern wir Richtung Osten. Dabei kommen wir an einigen Sehenswürdigkeiten von Kühlungsborn vorbei wie dem ehemaligen Grenzturm, in dem heute das Ostsee-Grenzturm Museum untergebracht ist, und der 240 Meter langen Seebrücke. Das Wetter ist herrlich. Daher beschließen wir, einen Abstecher auf die Seebrücke zu unternehmen. Wir genießen das traumhafte Panorama mit Blick auf den langen Strand von Kühlungsborn mit seinen vielen Strandkörben. Himmel und Wasser strahlen tiefblau um die Wette, neben uns brechen sich die Wellen rauschend an den Buhnen. Da kommt richtig Urlaubsfeeling auf!

Als nächstes kommt die Marina von Kühlungsborn in Sicht. Zwischen den vielen Freizeitbooten dümpeln auch ein paar farbenfrohe Fischkutter im Hafenbecken. An der Promenade reihen sich hippe Cafés, Restaurants und Boutiquen aneinander. Freche Möwen warten auf unbedarfte Touristen, denen sie ihr Fischbrötchen mopsen können.

Molli und der idyllische Fulgenweg

Hinter dem Hafen führt uns der Möwenweg aus Kühlungsborn hinaus auf die Felder. Ein lautes Tuten kündigt Molli an. Die Mecklenburgische Bäderbahn ist die älteste Schmalspurbahn der Ostseeküste. Seit 1886 fährt sie tagtäglich zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan hin und her. Dabei passiert sie auch Heiligendamm, die berühmte weiße Stadt am Meer. Wir lassen die historische Bahn an uns vorbeiziehen, überqueren die Gleise und wandern an einem Reiterhof vorbei. Der Fulgenweg führt uns nun idyllisch durch die hügelige Landschaft Richtung Wittenbeck. Pferde weiden hier auf riesigen Wiesen, dazwischen entdecken wir eine Kranichfamilie.

Durch das hübsche Dorf Wittenbeck

An einigen „Nurdachhäusern“ vorbei geht es durch Klein Bollhagen und dann den Hügel hinunter zum Sportplatz Wittenbeck, wo zufällig gerade ein Reitturnier stattfindet. Am Gasthof Nasse Ecke kreuzen wir die Hauptstraße L12 zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn und folgen dem Möwenweg von Norden nach Süden durch das malerische Dorf Wittenbeck. An Höfen, modernen Ferienappartements, aber auch vielen hübschen Fachwerk- und Reetdachhäuser vorbei wandern wir auf der Straße zur Kühlung leicht bergauf durch den Ort. Leider hat sich der Himmel inzwischen etwas zugezogen, dafür entdecken wir aber ein paar reife Brombeeren am Wegesrand, lecker!

Tierbegegnungen in der verwunschenen Kühlung

Kurz darauf haben wir die Kühlung erreicht. Der größtenteils bewaldete Höhenzug liegt fast 130 Meter über dem Meer und gewährt an einigen Stellen einen wunderschönen Weitblick über die Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Der Name „Kühlung“ stammt von dem Wort „Kuhlen“ und bezieht sich auf den stark zerklüfteten Nordhang mit seinen kleinen Tälern. Wir tauchen ein in den schattigen Wald, lauschen dem Gezwitscher der Vögel und dem Rauschen der Blätter im Wind. Vor uns fliegen ein paar Meisen von Baum zu Baum und ein Specht hämmert energisch gegen einen Stamm. Wir wandern durch den idyllischen Wald bergauf. Plötzlich hören wir ein lautes Knacken. Offensichtlich haben wir drei Rehe aufgeschreckt. Wir bleiben stehen und lassen sie vor uns den Weg passieren, bevor wir unsere Wanderung fortsetzen.

Weitsicht vom Diedrichshagener Berg und der Käbbelungsaussicht

Das Geräusch fahrender Autos kündigt die Landstraße zwischen Kröpelin und Kühlungsborn an. Wir überqueren die Straße und folgen dem Weg bergauf durch die Kühlung zum Diedrichshagener Berg, der höchsten Erhebung der Kühlung. Hinter einem Holzhaus endet der Wald und gibt den Blick frei über weite Felder, an deren Rand bunte Wildblumen wachsen. Anschließend geht es zurück in den Wald der Kühlung. Auf einem schmaler werdenden Weg wandern wir zum Aussichtspunkt Käbbelungsaussicht. Zu unserer Freude steht hier eine überdachte Picknickhütte, die wir für eine Pause mit Aussicht nutzen. In der Ferne ragt das Riesenrad an der Promenade in Kühlungsborn West vor der Ostsee auf. In die andere Richtung sind einige der Reetdachhäuser von Wittenbeck zu sehen.

Über Felder zurück nach Kühlungsborn

Pfarrhaus

Auf einem idyllischen Pfad wandern wir von Schmetterlingen begleitet von der Käbbelungsaussicht an einem Feldrand und mehreren Koppeln vorbei weiter Richtung Kühlungsborn. Wir erreichen die Schlossstraße, der wir nach Kühlungsborn hinein folgen. Hier verläuft der Wanderweg leider ein Stück an der recht viel befahrenen Straße entlang. Als Ausgleich hat man aber eine schöne Aussicht über die Felder bis zur Ostsee. Kurz bevor wir die Kirche St. Johannis erreichen, entdecken wir Richtung Westen die Spitze des Bastorfer Leuchtturms. Die sehenswerte St. Johannis-Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist eine Radfahrerkirche und bietet daher auch einen schönen Rastplatz und öffentliche Toiletten im ebenfalls sehr hübschen Pfarrhaus nebenan. Wir erreichen den „Molli“-Bahnhof Kühlungsborn-Mitte und überqueren erneut die Gleise, bevor wir einen kurzen Abstecher zu den Karpfenteichen machen. Malerisch spiegeln sich hier die hübschen Häuser im Wasser.

Stadtwald Kühlungsborn mit Blocksberg und Kletterwald

Anschließend geht es hinein in den großen Stadtwald von Kühlungsborn. Gleich zu Beginn passieren wir den Friedensstein. Der Wald hier ist ebenfalls sehr schön, allerdings ist hier deutlich mehr los als in der ruhigen Kühlung. Wir treffen viele Spaziergänger, teils mit Hunden oder Kinderwagen. Auch am Blocksberg, einem circa 3000 Jahre alten Hügelgrab aus der Bronzezeit, führt uns der Möwenweg vorbei. Kurz darauf hören wir auch schon das begeisterte Kreischen aus dem Kletterwald, wo einige Mutige sich den verschiedenen Hindernissen stellen und am Ende mit der „Zipline“ hinunterdüsen. Von hier sind es nur noch ein paar Meter, bis wir unseren Ausgangspunkt am „Haus des Gastes“ wieder erreicht haben. Zur Belohnung gönnen wir uns an der Promenade ein Eis und lassen unsere Wanderung noch mal Revue passieren.

Unser Fazit: Der Möwenweg lohnt sich! Die Wanderung ist super abwechslungsreich, kombiniert den traumhaften Ostseestrand mit der herrlich schattigen und ruhigen Kühlung. Tierliebhaber freuen sich über die Rinder, Pferde und Schafe auf den Weiden, während Kulturinteressierte sich unterwegs den Grenzturm und die hübsche St. Johannis-Kirche anschauen können. 128 Höhenmeter sind auf der hügeligen Rundwanderung zu bewältigen. Wer mag, kann unterwegs einkehren. Sowohl in Kühlungsborn als auch in Wittenbeck finden sich Gaststätten und Restaurants.

Kurzinfos zum Möwenweg:

  • Dauer: ca. 4 Stunden

  • Länge: 14,7 Kilometer

  • Höhenmeter: 128

  • Schwierigkeit: mittel

  • Kategorie: Rundwanderung

  • Startpunkt: Haus des Gastes in Kühlungsborn

Der idyllische Fulgenweg
Feld am Wegesrand in Wittenbeck
Das Symbol des Möwenweg
Karpfenteich

Malerisch spiegeln sich hier die hübschen Häuser im Wasser.

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