Last Updated: 3. April 2024Schlagwörter: , , , ,

Für So viel Meer unterwegs war

Historische Altstadt und die Welt der Meere im Ozeaneum

Die wunderschöne Hansestadt Stralsund an der Ostsee gilt als Tor zur Insel Rügen. Aber auch die Stadt selbst ist eine Reise wert. Stralsunds Altstadt verzaubert mit hübschen Giebelhäusern, dem imposanten Rathaus und seinen vielen hohen Kirchtürmen. Bei einem Spaziergang durch dieses UNESCO-Welterbe fühlen wir uns in die Zeit der Hanse zurückversetzt. Im Hafen herrscht maritimes Flair. Hier befinden sich das sehenswerte Ozeaneum mit spannenden Ausstellungen zur Unterwasserwelt sowie der berühmte Traditionssegler Gorch Fock.

Spaziergang durch die historische Altstadt

Das historische Herz von Stralsund ist der Alte Markt. Hier findest du einige der schönsten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt, darunter auch das imposante Rathaus in Backsteingotik. Es gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Hier tagte der Rat, es wurde Recht gesprochen und in den unteren Räumen boten die Kaufleute ihre Waren an. Das geschäftige Treiben der Händler kann man sich gut vorstellen, wenn man einen Blick in den Innenhof mit seinen gewölbten Deckenbögen wirft. In der Rathauspassage findest du auch den Eingang zum Standesamt sowie einen Durchgang zur ältesten Kirche der Stadt, der St. Nikolai Kirche.

Alter Markt, das Wulflamhaus

Auch die anderen Gebäude rund um den Marktplatz können sich sehen lassen. Besonders bekannt ist das Wulflamhaus (Alter Markt Nr. 5), das sich der damalige Ratsherr und spätere Bürgermeister Bertram Wulflam im 14. Jahrhundert errichten ließ. Mit seiner bemerkenswerten mittelalterlichen Giebelfassade gilt es als Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. Heute kann dort in den Wulflamstuben herzhaft geschlemmt werden. Ebenfalls sehr sehenswert ist das Commandanten-Hus mit dem auffälligen Wappen von Schwedisch-Pommern am Giebel. Es wurde von 1748 bis 1751 als Sitz des schwedischen Garnisonskommandanten errichtet.

Wir verlassen den Alten Markt und folgen der Knieperstraße zum Kniepertor. Das hübsche Backsteintor aus dem 13. Jahrhundert ist eines von zehn ehemaligen Stadttoren Stralsunds. Heute gibt es aber nur noch das Kniepertor und das Kütertor, die beide zum UNESCO-Welterbe Historische Altstädte Stralsund und Wismar gehören.

Maritimes Flair am Hafen

Auf unserem Stadtrundgang durch Stralsund schlagen wir nun den Weg Richtung Hafen ein. Hier liegt normalerweise der berühmte Traditionssegler Gorch Fock vor Anker und kann besichtigt werden. Aktuell wird das ehemalige Segelschulschiff der deutschen Marine allerdings in der Werft auf Vordermann gebracht (voraussichtlich bis April 2024). Um so mehr freuen wir uns über das charmante Lotsenhaus, typisch Stralsund ebenfalls im Backsteinlook und mit hübschen Giebeln verziert. Von hier fällt der Blick auf das futuristische Gebäude des Ozeaneums, dessen Außenfassade aus einer Kombination aus Schiffsstahl und Glas besteht.

Der Hafen von Stralsund

Eintauchen in den Lebensraum Meer im Ozeaneum

Neugierig betreten wir das Gebäude. Wir sind gespannt, was uns im Ozeaneum erwartet. In teils interaktiven Ausstellungen werden verschiedene Meereslebensräume beleuchtet, darunter auch das Wattenmeer, die Ostsee und der Atlantik. Die Meeresbewohner rund um Deutschlands einzige Hochseeinsel, Helgoland, kannst du dir beispielsweise in einem außergewöhnlichen Tunnelaquarium anschauen. Fasziniert lassen wir uns durch die Ausstellungsräume treiben.

Super spannend finden wir die Pfeilschwanzkrebse. Obwohl sie äußerlich Krebsen ähneln, handelt es sich bei ihnen um die größten lebenden Spinnentiere. Seit mehr als 300 Millionen Jahren – was für eine unvorstellbar lange Zeit – haben sich die Pfeilschwanzkrebse kaum verändert. Kein Wunder also, dass Forscher sie auch als lebende Fossilien bezeichnen. Das Blut dieser interessanten Tiere wird heute dazu verwendet, um Medikamente auf bakterielle Verunreinigungen zu testen. Nicht weniger fasziniert sind wir von dem 200-fach vergrößerten Plankton an der Decke des Ozeaneums. Wir wussten zwar, dass Plankton Walen und vielen anderen Meeresbewohnern als wichtige Nahrungsquelle dient, hatten bisher aber nur eine sehr abstrakte Vorstellung davon, wie diese Kleinstlebewesen wohl aussehen könnten. Wusstest du, dass ein einzigen Tropfen Meerwasser Millionen dieser mikroskopisch kleinen Lebewesen enthalten kann?

Müssen Fische trinken? Eine weitere spannende Frage, die bei unserem Besuch im Ozeaneum beantwortet wird. Das Wasser im Ozean ist wesentlich salzhaltiger als die Körperflüssigkeit von Fischen. Zudem geben Fische über die Kiemen ständig Wasser ab. Daher müssen Fische tatsächlich trinken. Ihren Durst stillen können sie aber natürlich nicht wie wir mit einem leckeren Glas klarem Leitungswasser, sondern nur mit dem salzigen Meerwasser. Aber auch dafür hat die Natur eine Lösung parat: das überschüssige Salz geben Fische einfach über Poren in den Kiemen wieder an das Meer zurück.

Die Riesen der Meere

Auch die größten Bewohner der Meere, Wale, werden im Ozeaneum thematisiert. In einer 20 Meter hohen Halle kannst du dir Nachbildungen der Meeresgiganten in Originalgröße anschauen. In sanftes, blaues Licht getaucht schweben hier unter anderem ein 26 Meter langer Blauwal, ein Orca sowie ein Buckelwal samt Nachwuchs unter der Decke. Über mehrere Treppen geht es hinab in einen Saal, wo du es dir auf Liegen bequem machen und dabei den Gesängen der Wale lauschen und ihre gewaltigen Dimensionen auf dich wirken lassen kannst. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Greenpeace entstanden und soll über die Besonderheiten der Wale, ihre Gefährdung und Schutzmöglichkeiten informieren.

Rügenbrücke und Kulturkirche

Voll von Infos und Eindrücken verlassen wir das Ozeaneum und schlendern am Wasser entlang zur Klappbrücke am Querkanal, hinter der ein paar Hafenkräne aufragen. Unterwegs halten wir Ausschau nach Wasservögeln. Neben Möwen dümpeln auch ein paar Reiherenten in den Wellen.

Außerdem haben wir einen tollen Blick auf die Rügenbrücke, die über den Stralsund führt und das Festland mit der Insel Rügen verbindet. Die imposante Brücke zählt zu den größten Schrägseilbrücke Deutschlands.

Anschließend schauen wir uns die Schiffe im Kanal an. Weiter geht es auf unserem Stadtrundgang zur St. Jakobi Kirche, die inzwischen als Kulturkirche genutzt wird. Neben Konzerten finden hier auch Theaterstücke statt. Auf dem Weg zur Kulturkirche bewundern wir urige alte Fachwerkhäuser und hübsch verzierte Giebelhäuser. Eigentlich ist es fast schon egal, wo man in Stralsund langspaziert, eindrucksvolle Gebäude und hübsche Häuser findet man in der historischen Altstadt quasi an jeder Ecke. Sehenswert ist auch das St. Johanniskloster mit seinem Kreuzgang und der Chorruine. Hier beenden wir unsere Erkundungstour durch Stralsund.

Unser Fazit: Wirklich schön, die Hansestadt! Und auch das Ozeaneum mit seinen spannenden Ausstellungen hat uns sehr gut gefallen.

Infobox Ozeaneum

Ozeaneum: www.ozeaneum.de

Öffnungszeiten: 9:30 bis 17:00 Uhr
Juli und August bis 19:00 Uhr

Eintrittspreise:
18 Euro für Erwachsene
14 Euro ermäßigt
8 Euro für Kinder im Alter von 4 bis 16 Jahren

Kniepertor

Das hübsche Backsteintor aus dem 13. Jahrhundert ist eines von zehn ehemaligen Stadttoren Stralsunds.

Das Stralsunder Rathaus

Das imposante Rathaus in Backsteingotik.

Das Ozeaneum
Das Standesamt

In der Rathauspassage findest du auch den Eingang zum Standesamt.

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