Last Updated: 24. Oktober 2023Schlagwörter: , , , , ,

Für So viel Meer unterwegs war

Die Fisch-Genuss-Route verbindet einzigartige Orte an der deutschen Nordseeküste sowie entlang Elbe und Weser. Frei nach dem Motto der Tour „Schlemmen und Staunen“ starten wir unsere Reise auf der rund 200 Kilometer langen Fisch-Genuss-Route in Etappen.

Gut zu wissen

Im Oktober 2021 wurde die Deutsche Fisch-Genuss-Route ins Leben gerufen. Aktuell führt sie von Bremen über Bremerhaven, Cuxhaven, entlang der Elbe nach Glückstadt bis nach Brunsbüttel. Ihr könnt die Route komplett oder auch in Teil-Etappen mit dem Fahrrad, dem Camper, zu Fuß oder sogar mit dem Segelschiff abreisen und erleben.

Mehr Informationen zur Fisch-Genuss-Route: www.fischgenussroute.de

Bremen – die fischverliebte Hansestadt

Wir beginnen unsere Tour auf der Fisch-Genuss-Route in Bremen. Die Hansestadt zu erkunden ist immer ein Erlebnis, ob bei einem Spaziergang durch den Schnoor – Bremens ältestes Stadtviertel – einem Bummel am Weserufer oder bei einer Fahrt mit einem der Ausflugsschiffe. Auch in Sachen Fisch-Genuss hat die Stadt jede Menge gastronomische Leckerbissen zu bieten. So starten wir unseren kulinarischen Rundgang durch Bremen bei Fischhändler F.L. Bodes. Seit rund 160 Jahren wird bei F.L. Bodes Fisch frisch zubereitet und verkauft. Dabei wird großen Wert auf nachhaltige Fischerei und Qualität des Produkts gelegt und genau das schmecken wir auch, als wir genüsslich in unsere Matjeshappen beißen.

Unser fischverliebter Spaziergang führt uns weiter zur Markthalle Acht. Neben vielen Leckerbissen werden auch fischige Genuss-Varianten aus aller Welt angeboten wie Poke Bowls nach Hawaiianischer Fischertugend oder Appetithappen bei der Taperia la Piconera.

Für den großen Hunger nach Fisch kehren wir schließlich im Knurrhahn im Herzen der Innenstadt ein. Bremens ältestes Fisch-Restaurant wurde ganz passend nach einem Meeresfisch – dem Knurrhahn – benannt. Hier gibt es wirklich alles, was Fisch-Genuss-Fans sich wünschen: Kutterscholle, Friesische Fischsuppe, Backfisch, Fischfrikadellen und auch Fischbrötchen. Wir entscheiden uns für den norddeutschen Klassiker „Labskaus“, eine Kombination aus Kartoffeln, Roter Bete, Pökelfleisch und Spiegelei, garniert mit Gewürzgurke und Rollmops.

Alexander von Humboldt

Fisch geschlemmt haben wir nun ausreichend, somit starten wir gut gestärkt zu maritimen Abenteuern und Entdeckungen. Eine der ersten Adressen ist die Alexander von Humboldt. Das berühmte Segelschiff mit den grünen Segeln liegt am Weserufer in Bremen. Die Alex, wie sie liebevoll von den Bremer:innen genannt wird, empfängt ihre Gäste als Restaurant- und Hotelschiff. In den Kojen des ehemaligen Segelschulschiffs kann tatsächlich übernachtet werden.

Wer sich für die maritime Geschichte der Stadt interessiert, sollte unbedingt einen Blick in das Hafen-Museum Bremen werfen, zu finden in einem ehemaligen Baumwollspeicher in der Überseestadt. Die Ausstellung zeigt 120 Jahre Hafengeschichte in Bremen – von der Entstehung der Freihäfen bis hin zur heutigen Hafenwirtschaft und  gibt auch einen Ausblick in die Zukunft des Hafens. Die Überseestadt, als jüngster Stadtteil von Bremen, spielt bei dieser Entwicklung eine nicht unerhebliche Rolle.

Einen letzten Abstecher auf Bremens Fischgeschichte legen wir im Norden der Stadt ein, im geschichtsträchtigen Hafen von Vegesack. Lange Zeit war der heute über 400 Jahre alte Hafen in diesem Stadtteil das Zentrum für Heringsloggerei und Walfang. Übrigens wurde auch die Gastronomiekette Nordsee in Vegesack gegründet. Aus 16 Fischdampfern und einer Verkaufstheke wurden im Laufe der Zeit 366 Standorte weltweit. Mehr zur Geschichte des Hafens zeigt das Vegesacker Geschichtenhaus im Speicher der alten Langen-Werft.

Bremerhaven: Fisch-Pausen-Stopp im Schaufenster Fischereihafen

Nass und grau zeigt sich der Tag, an dem wir das Schaufenster Fischereihafen in Bremerhaven ansteuern. Das Wetter nimmt unsere Reise auf der Fisch-Genuss-Route wohl sehr wörtlich mit „Fisch muss schwimmen“ und so nutzen wir die wenigen trockenen Pausen, um zwischen den einzelnen Fisch-Attraktionen im Fischereihafen hin- und her zu wechseln.

Wir beginnen unsere kulinarische Fisch-Erkundungstour durch den Fischereihafen Bremerhaven mit einem Kochevent unter dem Motto „Crazy Fish Food“ im Fischkochstudio. Während Fischkoch Flo Neumann in der Küche des etwas anderen Kochstudios, Hot Sushi mit Matjes und süßsaurer Apfelsauce, Smoky Garnele auf Bunte Bete Carpaccio mit Birnen-Ingwer Luft und Pulpo auf Lavastein im Nebel mit Kohle-Trauben Dip, zaubert, läuft uns schon nur beim Zuschauen das Wasser im Munde zusammen.

Vom Fischkochstudio geht es gleich nebenan in den Fischbahnhof. Die 360° Multivision ist das frisch eröffnete Highlight im Schaufenster Fischereihafen. Die multimediale Inszenierung nimmt uns mit auf eine packende Zeitreise der Fischerei. Außerdem begleiten wir Fischschwärme in der tiefen Unterwasserwelt und sind virtuell zu Gast auf einem Fischereischiff.

Tipp

Kostproben bei den bekanntesten und beliebtesten Fischereibetrieben der Seestadt Bremerhaven und eine Zeitreise lassen sich auch ideal verbinden bei der zweistündigen Fisch-Happen-Tour.

Zahlreiche Qualitäts-Fischhändler und Restaurants reihen sich im Schaufenster Fischereihafen aneinander. Zu den Traditionsunternehmen zählen dabei die Gebrüder Fiedler, Natusch und Abelmann. Fangfrische Nordseekrabben zum selbst pulen direkt vom Kutter gibt es regelmäßig am Verkaufshäuschen am Hafenbecken.

Für die umfangreiche Erkundungstour auf Spuren spannender Geschichten durch den Fischereihafen Bremerhaven haben wir die kostenfreie App „BremerhavenGuide“ genutzt. In Bildern, Texten, Videos, 360 Grad Ansichten, Augmented Reality-Szenen und Audiodateien haben wir in einer Art Rallye viel über die Entstehung und Entwicklung des größten Fischereihafens in Deutschland erfahren. Über die Ansiedlung von Firmen und wissenschaftlichen Instituten sowie der Fischverarbeitung bis hin zu Forschungsschiffen. Der Rundgang umfasst rund sechs Kilometer. Entstanden ist er in enger Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum und der Fischereihafenbetriebsgesellschaft (FBG).

Cuxland: Auf historischen Fischspuren – Kutterhäfen & Wattenmeer

In und durch das Cuxland führt uns die Reise auf der Fisch-Genuss-Route überwiegend auf dem Fahrrad, endlich auch mit ausreichend sonniger Begleitung in den Satteltaschen. Mit Wind in den Haaren, Sonnenbrille im Gesicht und dem weiten Blick über das Weltnaturerbe Wattenmeer erkunden wir an der Wurster Nordseeküste ausgiebig die drei malerischen Kutterhäfen Wremen, Spieka-Neufeld und Dorum-Neufeld. Sie begeistern mit ihren bunten Krabbenkuttern, den markanten Leuchttürmen, authentischen Gastgebern wie in dem über 200 Jahre alten malerischen Deichhof,  der maritimen Atmosphäre, niedlichen Ortskernen und interessanten Museen.

3 Tipps für die Wurster Nordseeküste

Museum für Wattenfischerei

Im idyllischen Kutterhafen von Wremen findet ihr nicht nur einen hübschen Leuchtturm – der Kleine Preuße – sondern im Ortskern auf der kleinen Museumsinsel auch das überaus spannende Museum für Wattenfischerei – genau der richtige Ausflugstipp nicht nur für Schietwetter-Tage. Gezeigt werden die Geschichte und die Bedingungen der Wattenfischerei sowie interessante Informationen zu den oft harten Lebensbedingungen der Fischerfamilien an der Nordseeküste. Denn bevor in der Region die Krabben per Kutter gefangen wurden, kamen Stell- und Schiebenetze zum Einsatz und Krabben wurden in Heimarbeit gepult, bevor der „Krabbenpultourismus“ in Marokko entstand. Natürlich beschäftigt sich das Museum auch mit der Frage, wie es mit der Fischerei an der Nordseeküste weitergeht.

Leuchtturm Obereversand

Wild und grau hängen die Wolken bereits am Himmel, als wir am Kutterhafen in Dorum-Neufeld ankommen. Mehr als 100 Jahre lang stand der Leuchtturm Obereversand mitten im Wattenmeer. Als Eversand-Oberfeuer warnte und leitete er vorbeifahrende Schiffe. 2003 zog er dann als markantes Wahrzeichen um an die Dorumer Küste. Dort kann er heute als besonderes Museum besucht werden, um mehr über das Leben sowie die Aufgaben der Leuchtturmwärter zu erfahren und natürlich auch, um einen eindrucksvollen Blick über die Weiten des Wattenmeeres zu werfen und in der Ferne noch mehr Leuchttürme zu erblicken.

Übernachtung in der Hängematte

Schaukelnd, mit dem Blick in den Sternenhimmel, dem Küstenwind auf Tuchfühlung und dem Rauschen des Wattenmeeres im Hintergrund lässt es sich wunderbar schlafen und träumen in der gemütlichen Schlafhängematte direkt am grünen Strand im Kutterhafen von Spieka-Neufeld. Zur Stärkung gönnen wir uns beim Fischwagen Thiede gleich nebenan ein leckeres Matjesbrötchen auf die Hand, während ein Kutter in den Hafen einläuft.

Radeln rund um Cuxhaven

Mit Rückenwind geht es von der Wurster Nordseeküste entlang der Wasserkante rund um Cuxhaven. Unsere erste Station auf dieser Etappe zwischen Heide und Watt am Strand von Cuxhaven Sahlenburg ist das Wattenmeer-Besucherzentrum. Auf der Fahrt dorthin haben wir uns unterwegs noch ein Fischbrötchen organisiert, welches wir genüsslich auf der Terrasse des Besucherzentrums verputzen.

Im Anschluss betreten wir das architektonisch eindrucksvolle Gebäude aus Holz und Glas – der Eintritt ist kostenfrei. Die informative Ausstellung zeigt Wissenswertes über das Weltnaturerbe Wattenmeer. So wird auch die Veränderung der Landschaft, Flora und Fauna sowohl in der Vergangenheit, als auch mit Blick auf die Zukunft, gerade durch Einwirkung des Menschen, betrachtet. Als wir aus dem obersten Stockwerk auf das Watt blicken, ist gerade Ebbe. In der Ferne erblicken wir die ersten Wattkutschen auf dem Weg zur Insel Neuwerk.

Nach weiteren sieben Kilometern auf dem Fahrradsattel empfangen uns der weiße Sandstrand, idyllische Dünen und Strandkörbe, als wir bei strahlendem Sonnenschein am Ende des Weserradweges ankommen. Schon aus der Ferne können wir die Kugelbake erkennen. Sie gilt als Wahrzeichen von Cuxhaven. Bereits seit dem 18. Jahrhundert ragt das Seezeichen aus Holz an der Stelle in die Höhe, wo die Elbe auf die Nordsee trifft. Außerdem markiert die Bake den nördlichsten Punkt in Niedersachsen. Die Kugelbake ist ein beliebter Treffpunkt: So sitzen an diesem sonnigen Tag auch schon einige Menschen auf den Mauern am Fuße des Wahrzeichens, lassen sich den Wind um die Nase wehen und blicken auf das Watt und die vorbeiziehenden Schiffe.

Kugelbake Cuxhaven

Tipp

Sobald die Dunkelheit einsetzt, wird die Bake angestrahlt. So bietet sich gerade nachts ein sehr eindrucksvoller Blick auf das Wahrzeichen.

Dicke Berta

Wir sausen auf unseren zwei Rädern immer weiter an der Küste entlang. Vorbei an kleinen Häfen, Promenaden und Aussichtspunkten, bis wir schließlich am Hamburger Leuchtturm ankommen. In direkter Nachbarschaft befindet sich auch die Alte Liebe, ein weiterer beliebter Treffpunkt, um sehnsüchtig über das Meer zu blicken. Bereits Heinrich Heine widmete diesem Ort einige Gedichtzeilen bei seinem Kurbesuch in Cuxhaven. Auch wir lassen es uns nicht nehmen, vom Fahrradsattel abzusteigen und dem Aussichtspunkt einen Besuch abzustatten. Mehr als 30.000 Schiffe ziehen pro Jahr an der Alten Liebe vorbei – kein Wunder, dass die zweigeschossige  Aussichtsplattform aus Holz so beliebt ist bei den Gästen.

Weiter geht es mit dem Fahrrad vorbei am Anleger für die Fähre nach Helgoland, bis wir schließlich den Landwehrkanal überqueren und an den denkmalgeschützten Häusern im Alten Fischereihafen landen. In der alten Hafenmeile, in der einst die industrielle Fischwirtschaft in Cuxhaven ihr Zentrum hatte, locken heute eine Kombination aus Genuss und Unterhaltung. Wie auf einer Perlenkette reihen sich hier die Fischhändler und Fisch-Restaurants aneinander und in direkter Nachbarschaft befindet sich auch das Wrack- und Fischerei-Museum Windstärke 10. Da wir aber lieber das schöne Wetter ausnutzen, starten wir einen Rundgang durch den Fischereihafen Cuxhaven entlang der Fischmeile um mehr über den Fischfang und die dort ansässige Fischindustrie in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erfahren.

Es ist schon später Nachmittag, als wir unsere Weiterfahrt antreten – mit einem Abstecher über die alten Hapag-Lloyd-Hallen und dem ehemaligen Amerika-Hafen. In den alten Gebäuden am Steubenhöft befindet sich die Ausstellung „Abschied nach Amerika“. Sie vermittelt die Atmosphäre von Abschied, Aufbruch sowie die Geschichte von Auswanderern. Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenfrei.

Die Sonne steht schon sehr tief, als wir an unserer letzten Station, dem Leuchtturm Dicke Berta im Sportboothafen Altenbruch ankommen. Da der denkmalgeschützte Leuchtturm nicht zur Besichtigung geöffnet ist, spazieren wir ein Stück über den Deich, um vom benachbarten Aussichtsturm Altenbruch Deich einen Blick über Watt und Wiesen zu werfen. Es lohnt sich, diesen Ort abzuspeichern, denn von März bis Mai hat man wohl die Chance mit viel Geduld Schweinswale zu erspähen.

Alter Fischereihafen Cuxhaven

Otterndorf: Nordseeblick & Fachwerkglück

Die finale Etappe per Fahrrad führt uns bis ins niedliche Nordseebad Otterndorf mit seinen Fachwerkhäusern, Kopfsteinpflastergassen und einem kleinen Yachthafen an der Stelle, wo die Medem in die Elbe fließt. Hier wechseln wir vom Fahrradweg auf das Wasser. Unser Gefährt zumindest für einen Teil der Weitererkundung ist das Kanu. Wir lassen es am Hotel am MedemUfer zu Wasser und paddeln langsam und gemächlich los, um den Perspektivenwechsel auf Otterndorf zu genießen. Entlang des Flussufers reihen sich die zum Teil historischen Fachwerkhäuser aneinander und sorgen für eine etwas märchenhafte Atmosphäre. Eine Weile werden wir von neugierigen Entenmüttern samt niedlichem Nachwuchs begleitet. Nach rund 45 Minuten Paddelspaß gegen den Strom gleiten wir an den letzten Häusern vorbei und tauchen ein in eine Landschaft aus Schilf, saftig grünen Wiesen, Brombeerbüschen und Mirabellenbäumen, die bereits die verführerischen fruchtbeladenen Äste ins Wasser hängen lassen. Leider sind die Mirabellen noch nicht reif und so paddeln wir weiter. Wir sehen Reiher, einen Storch und war das etwa ein Eisvogel? An einer großen Brücke drehen wir um und starten den Rückweg, jetzt weniger anstrengend mit dem Strom. Ein leichter Nieselregen setzt ein, als wir wieder am Hotel Leuchtfeuer ankommen. Somit nutzen wir die kleine Regenpause zum Aufwärmen bei Kaffee und Kuchen.

Im Anschluss streifen wir zu Fuß durch die historische Fachwerk-Altstadt von Otterndorf. Wir schlendern durch die gemütlichen Gassen und staunen über die Häuser mit zum Teil barocker Fassade aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Wer genau hinschaut erkennt an einigen Häusern einen Hexenbesen. Dieses Symbol soll das Haus und die darin wohnende Familie vor Unheil und bösen Geistern schützen.

Von der Altstadt geht es in Richtung Strand und Medemmündung. Wir bummeln eine Weile gemütlich auf dem Deich und genießen die Aussicht auf die Elbe und vorbeifahrende große Schiffe, den Wind in den Haaren und die leichte salzige Luft auf unserem Gesicht. Schlafen werden wir in dieser Nacht direkt hinter dem Deich in einem urig-gemütlichen Schlaffass. Übrigens, in Otterndorf haben Gäste gleich mehrfach die Möglichkeit, ungewöhnlich zu übernachten. Fehlt eigentlich nur noch ein weiteres Fischbrötchen zum Glück. Das genehmigen wir uns mit Elbeblick in der Freibeuter Strandbar direkt am grünen Strand in Otterndorf.

3 ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten in Otterndorf

Schlaffass hinter dem Deich

Auf dem Campingplatz See Achtern Diek laden gemütliche, im Innenraum behaglich mit Holz verkleidete, Campingfässer zu einer ungewöhnlichen Übernachtung ein. Bettwäsche gibt es vor Ort bei der Buchung dazu. Besonders muckelig wird es, als die Regentropfen von außen auf das Fass prasseln und uns fast meditativ in den Schlaf trommeln.

Schlafstrandkorb am grünen Strand von Otterndorf

Einschlafen und aufwachen mit Blick auf das Meer und den Sternenhimmel. Der Ruf der Möwen im Ohr und zuhören, wie die Wellen über die Wasserkante schwappen. Der Schlafstrandkorb im Nordseebad Otterndorf macht es möglich.

Zwischen den Baumwipfeln

In luftige Höhen inmitten einer kleinen Waldlandschaft verführen die komfortablen und gemütlichen Baumhäuser – zum Teil mit einem spektakulärem Deich- und  Elbeblick – zu einer ungewöhnlichen Übernachtung im Nordsee Baumhaushotel.

Glückstadt – der Königstraum an der Elbe

Die nächste Station auf der Fisch-Genuss-Route führt uns per Elbfähre vom Cuxland nach Glückstadt. Den Grundstein für die glückliche Stadt legte 1617 der dänische König Christian IV – als Königstraum an der Elbe im Stil einer italienischen Renaissance-Stadt. Ein Spaziergang durch die Innenstadt führt am Fleet entlang, mit den alten wunderschönen Bäumen, durch kleine verträumte Gassen, zum Teil mit Kopfsteinpflaster und vorbei an der verspielten Architektur beschaulicher Häuserzeilen. Angekommen am kleinen Hafen bietet sich uns ein malerisches Ambiente mit Fischbuden, historischem Segelschiff, Hafentreppe, maritimer Gebäudekulisse und buntem Gastronomieangebot. Mit Blick in das idyllische Hafenbecken nehmen wir am Bistro & Café Nettchen Platz und gönnen uns ein Matjesbrötchen mit Original Glückstädter Matjes der Fischmanufaktur Plotz.

Gut zu wissen

Der Glückstädter Matjes ist besonders beliebt und weit hinaus über die Stadtgrenze bekannt. Seit 1999 ist der Glückstädter Matjes mit dem Gütesiegel der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mit der Auszeichnung „Spitzen Qualitäten“ prämiert.

Gut gestärkt bummeln wir im Anschluss vom Hafen in Richtung Deich. Selbst der einsetzende Nieselregen stört nicht auf unser Entdeckertour vorbei an der bedeutendsten Uferstraße Norddeutschlands, dem Alten Salzspeicher, dem Palais für aktuelle Kunst sowie dem Königlichen Brückenhaus und auch vorbei am Rantzau-Palais, das ursprünglich als Gefängnis genutzt wurde und dem Wasmer-Palais. Glückstadt strotzt vor historischen Bauten, viele von ihnen stehen heute unter Denkmalschutz. Dadurch versprüht die Stadt einen ganz eigenen, fast romantischen Charme.

Tipp

Von April bis Oktober bietet Glückstadt an jedem 1. Sonntag im Monat einen historischen Rundgang durch die Altstadt an. Noch mehr zur Geschichte der Stadt, zum Leben in der Region und zur Seefahrt – samt Walfang und heute noch lebendiger Tradition der Heringsfischerei – erfahren Besucher:innen im traditionsreichen Detlefsen-Museum. Das Museum befindet sich im Brockdorff-Palais von 1632.

Irgendwann landen wir auf dem Deich und genießen den Weitblick über grüne, satte Weideflächen, grasende Schafe und das tiefe Blau der Elbe. Die kleine Elbfähre, mit der wir nach Glückstadt gelangt sind, legt gerade wieder am Ufer an, um neue Gäste in die Stadt zu bringen. Die frische Elbluft pustet uns durch Haare und Gesicht und rötet unsere Wangen. Wir starten den Rückweg auf dem Deich zurück in die Stadt. Der Blick zum Kirchturm in etwas Entfernung weist uns den richtigen Weg.

Doch lässt sich Glückstadt samt Umgebung nicht nur zu Fuß erkunden. Eine besonders erlebnisreiche und doch gleichzeitig idyllische Art Glückstadt samt drum herum auf zwei Rädern zu entdecken, bieten die Glücksrouten. Die Themen-Radwege sind zwischen 15 und 36 Kilometer lang. Sie führen sowohl durch die endlosen Weiten des Marschlandes als auch entlang der Wasserwege, vorbei an urigen Bauernhöfen und zauberhaften Reetdachhäusern, über Deiche und Brücken.

Besondere Perspektivenwechsel bieten wiederum die Ausflugsfahrten auf dem Wasser. In und rund um Glückstadt wartet eine ganze Flotte einzigartiger Schiffe und Boote, um romantisch oder auch abenteuerlustig in See zu stechen. Ob mit der Rigmor, dem ältesten noch fahrtüchtigem Segelschiff Deutschlands, mit dem über 100 Jahre alten Heringslogger Belle Amie, dem nostalgischem Raddampfer Freya oder einem der Schiffe der Wunschtörn Reederei.

Die Fahrt von Glückstadt führt uns durch Wiesen, Felder und auch hoch hinaus. Wir überqueren die beeindruckende Hochbrücke, die den den Nord-Ostsee-Kanal überspannt. Sie zählt mit ihrer Länge von über 2.800 Metern zu den längsten Brücken in Deutschland und sie führt uns schließlich ans finale Ziel – in die Schleusenstadt Brunsbüttel.

Brunsbüttel – die Schleusenstadt am Nordostseekanal

Wasser und Marschlande umgeben die Hafenstadt, die Nord- und Ostsee verbindet. Bereits beim Bummel durch die kleine Einkaufsstraße sehen wir am Ende ein großes Schiff den Weg kreuzen. Dieser Anblick ist für Brunsbüttel keine Seltenheit, denn die Stadt bildet nicht nur Start- bzw. Endpunkt auf der Fisch-Genuss-Route, sie befindet sich auch am Tor des Nord-Ostsee-Kanals. Durch diese Schleuse fahren somit alle Schiffe, die auf dem Weg von der Nordsee in die Ostsee sind oder umgekehrt.

Am Kanal angekommen breitet sich vor unseren Augen das imposante Gelände einer der größten Seehäfen Deutschlands aus. Nicht romantisch, sondern urban und geschäftig – ein wirtschaftlicher Knotenpunkt. Der fast 100 Kilometer lange Nord-Ostsee-Kanal ist die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Die Schleuse in Brunsbüttel zählt zu den größten Schleusenanlagen weltweit.

Tipp

Von Mai bis Oktober werden mehrmals pro Woche exklusive und kostenfreie Führungen durch den Seehafen in Brunsbüttel angeboten. Als Dankeschön freut sich die Seemannsmission über eine kleine Spende.

Vom Kanal aus, führt unser Weg weiter in Richtung Deich. Alternativ bietet sich auch die kostenfreie Überfahrt mit der Fähre auf das gegenüberliegende Kanalufer an, um einen direkten Blick in die Schleuse zu werfen.

Immer auf dem Deich entlang bieten die Leuchtfeuer der Molen mit Hafenblick im Hintergrund tolle Fotomotive, bis wir schließlich am kleinen Yachthafen ankommen. Fischbrötchenduft liegt in der Luft während Schafe gemütlich auf dem Deich grasen.

Weitere Stationen unserer Erkundungstour durch Brunsbüttel sind das alte Brunsbüttel mit dem historischen Fachwerk-Ortskern, Jakobuskirche und Heimatmuseum – imposant wird hier die Geschichte aus der Zeit des Walfangs in der Region dargestellt – und der Abstecher in das vollständig erhaltene Beamtenviertel. Ursprünglich wurde das architektonisch eindrucksvolle Beamtenviertel, angelegt im englischen Gartenstadt-Stil, für die Kanalbeamten von Kaiser Wilhelm II gebaut.

Unser Rundgang durch Brunsbüttel endet am Hotel Riverloft, dem neuen Highlight in der Schleusenstadt. Zur Stärkung gönnen wir uns im Restaurant des Hotels vor der Abfahrt eine #fischverliebte Portion Sushi. Wellnessfans können im Spa-Bereich des Hotels auch eine „Relachs-Pause“ einlegen.

Alter Fischereihafen

Tanja Klindworth mit dem Rad unterwegs am alten Fischereihafen

Der Deichhof Wremen
Fischbrötchen
Kleiner Preusse

Im idyllischen Kutterhafen von Wremen findet ihr einen hübschen Leuchtturm - der Kleine Preuße.

Museum für Wattenfischerei
Fischbrötchen am Fischwagen Thiede
Kutterhafen
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